FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Umbau der großen Börsensegmente Dax und MDax ist nach Ansicht des Deutschen Aktieninstituts nicht uneingeschränkt positiv zu sehen. Zwar werde der Leitindex Dax mit der Erweiterung von 30 auf 40 Konzerne noch attraktiver, erklärte Institutschefin Christine Bortenlänger am Donnerstag in Frankfurt: "Mit den zehn Neuzugängen verstärken Unternehmen den Dax, die bereits im MDax erfolgreich waren und damit einen klaren Leistungsnachweis erbracht haben."
Allerdings verliere der MDax als zweite Börsenliga stark an Gewicht, denn die Abgänge machten rund 45 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung des Index der mittelgroßen Werte aus. "Diese Lücke wieder zu schließen, ist nicht so einfach", stellte Bortenlänger fest.
"Die Rahmenbedingungen für Börsengang und Börsennotiz sind schlicht zu unattraktiv und damit die Zahl der börsennotierten Unternehmen in Deutschland generell zu gering, um eine starke erste Börsenliga und dazu einen ebenso kraftvollen Unterbau aus weiteren starken Spielklassen zu stellen", bekräftigte Bortenlänger. Hier müsse die nächste Bundesregierung "durch eine Verbesserung der Rahmenbedingungen endlich die richtigen Weichen stellen".
Die Deutsche Börse hatte im vergangenen November beschlossen, den Deutschen Aktienindex (Dax) breiter aufzustellen. Welche Unternehmen in die erste Börsenliga aufsteigen, wird an diesem Freitagabend (3.9.) bekanntgegeben. Zudem gelten künftig strengere Regeln für die Zugehörigkeit zum Dax. Erstmals wird der Dax-Kurszettel am 20. September 40 Laufnummern haben. Im Gegenzug schrumpft der MDax der mittelgroßen Werte von 60 auf 50 Unternehmen./ben/DP/nas
Quelle: dpa-Afx