STUTTGART (dpa-AFX) - Die Allianz Leben hält trotz der anhaltenden Zinsflaute die Verzinsung von Lebensversicherungen im kommenden Jahr stabil. Bei klassischen Lebens- und Rentenversicherungen liegt die laufende Verzinsung 2022 im Schnitt - wie auch in diesem Jahr - bei 2,3 Prozent, wie der Branchenprimus am Montag in Stuttgart mitteilte.
Der Wert setzt sich zusammen aus der Überschussbeteiligung, über deren Höhe die Versicherer je nach Wirtschaftslage und Erfolg ihrer Anlagestrategie entscheiden, und dem vom Bundesfinanzministerium festgelegten Garantiezins, der im kommenden Jahr auf 0,25 Prozent sinkt nach zuletzt 0,9 Prozent. Wer einen alten Vertrag mit einem höheren Garantiezins besitzt, dem ist dieser Garantiezins sicher. Beim neueren Allianz-Modell ohne Garantiezins liegt die laufende Verzinsung 2022 unverändert bei 2,4 Prozent.
Lebensversicherungskunden, deren Vertrag 2022 ausläuft, können mit einer Gesamtverzinsung einschließlich Schlussüberschuss von 2,9 Prozent für klassische Produkte beziehungsweise 3,2 Prozent für das Modell ohne Garantiezins rechnen.
"Wir setzen weiter darauf, in der anhaltenden Nullzinsphase Werte zu generieren", so dass die Kundinnen und Kunden sich ein zusätzliches Einkommen im Alter sichern könnten, sagte die künftige Vorstandsvorsitzende der Allianz Leben, Katja de la Viña.
Produktvorstand und Privatkundenvorstand Volker Priebe erwartet, dass die Zinsen am Finanzmarkt "auf mittlere und lange Sicht niedrig bleiben werden." Die Allianz bietet auch Produkte an, die den Erhalt der eingezahlten Beiträge nicht mehr zu 100 Prozent garantieren, dafür aber eine höhere Rendite bieten sollen. "Jenseits der Geschäftsfelder, wo das gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, liegt der Fokus auf diesen Angeboten", sagte Priebe. "Wenn ich zeitgemäße Produkte wähle, eröffnet das Freiräume für eine höhere Rendite."
Bei der Anlage der Kundengelder setzt die Allianz Leben auf Nachhaltigkeit. "Wir haben uns vorgenommen, den CO2-Ausstoß unserer Investments in Aktien, Unternehmensanleihen und Immobilien in den nächsten drei bis vier Jahren um ein Viertel zu senken. Dabei begleiten und beraten wir die Unternehmen, in die wir investieren", sagte Priebe. Rendite und Nachhaltigkeit seien keine Gegensätze. "Es hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden. Wer künftig Rendite erzielen will, wird beispielsweise kaum in Kohle investieren."/mar/DP/stw
Quelle: dpa-Afx