UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Vom Chefsessel ins Gericht: Die Corona-Pandemie wird nach Einschätzung der Allianz das Klagerisiko für Geschäftsführer und Vorstände weiter erhöhen. Hauptgrund ist die erwartete weltweite Insolvenzwelle, wie die Fachleute des Allianz-Industrieversicherers AGCS in einer am Dienstag veröffentlichten Analyse argumentieren. Insolvenzen sind demnach historisch einer der Hauptauslöser für Klagen gegen leitende Angestellte. Denn Insolvenzverwalter versuchen häufig, bei den Unternehmensleitungen Geld für die Gläubiger einzutreiben.

Der ebenfalls zur Allianz gehörende Kreditversicherer Euler Hermes erwartet bis Ende 2021 global einen Anstieg der Insolvenzen um mehr als ein Drittel. "Die Auswirkungen des allmählichen Auslaufens von politischen Maßnahmen zur Unterstützung von Unternehmen bereitet uns Sorge", sagte AGCS-Manager Stephan Geis laut Mitteilung.

In Deutschland sind Unternehmen wegen der Pandemie noch bis Ende Januar von der Pflicht ausgenommen, bei Überschuldung Insolvenzantrag zu stellen, sodass Ökonomen mit einem anschließenden Anstieg der Unternehmenspleiten rechnen./cho/DP/zb

Quelle: dpa-Afx