WOLFSBURG (dpa-AFX) - Altbundeskanzler Gerhard Schröder hat in der Debatte über verschärfte Klimaziele für die Autoindustrie vor einer Überlastung der Branche mit entsprechenden sozialen Folgen gewarnt. Ein vernünftig angegangener Klimaschutz sei wichtig, die Unternehmen täten hier aber schon viel, sagte er am Freitag bei einem Festakt zum 75-jährigen Bestehen der betrieblichen Mitbestimmung im Wolfsburger Stammwerk von Volkswagen
Der Umbruch zu alternativen Antrieben und weiteren CO2-Einsparungen erfordert in der Industrie Milliardeninvestitionen. Gleichzeitig entfallen im Vergleich zur Herstellung von Verbrennungsmotoren bei E-Antrieben etliche Arbeitsschritte. Wo Jobprofile nicht den neuen Technologien angepasst werden können, droht Stellenabbau.
Schröder betonte, es gehe um "die Schlüsselbranche in Deutschland". Mit Blick auf mögliche weitere CO2-Verschärfungen auf EU-Ebene meinte er: "Was jetzt droht, ist ja gelegentlich schlimm genug." Überspanne man den Bogen, wachse das Risiko auch gesellschaftlicher Brüche.
Die Arbeit des VW
Vor einem Dreivierteljahrhundert hatte sich in Wolfsburg die erste Belegschaftsvertretung am VW-Stammsitz konstituiert. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) sagte zum aktuellen Branchenwandel: "Es sind dicke Bretter zu bohren, jetzt und auch in der Zukunft." Er lege größten Wert auf enge Zusammenarbeit mit den Beschäftigten./jap/DP/eas
Quelle: dpa-Afx