MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der jüngste Rückschlag für Bayer
So kam für Bayer bei der angestrebten Milliardeneinigung im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter zuletzt Gegenwind auf. Der zuständige Richter Vince Chhabria sieht den separaten Teil der Einigung als problematisch, bei dem es um mögliche künftige Fälle geht. Inklusive dieses 1,25 Milliarden Dollar schweren Teils plant Bayer für die Beilegung der großen Mehrheit der Glyphosat-Klagen mit bis zu 10,9 Milliarden Dollar (9,8 Mrd Euro). Bayer will am 24. Juli bei einer Anhörung auf die Kritik des Richters eingehen.
Laut Berechnung des Baader-Analysten Mayer würde allerdings jede Glyphosat-Einigung über umgerechnet mehr als 8 Milliarden Euro bedeuten, dass der mehr als 60 Milliarden Dollar teure Kauf des Saatgutkonzerns und Glyphosat-Produzenten Monsanto im Jahr 2018 sich im Grunde niemals rentieren und somit aus Aktionärssicht zu einem Minusgeschäft werden würde.
Grundsätzlich sieht Mayer in Bayer indes viel mehr Wert als der aktuelle Aktienkurs widerspiegelt. So errechnet er weiterhin ein Kursziel von 105 Euro und rät auch zum Kauf der Papiere. Allerdings: der neuerliche Kursrutsch infolge der Kritik des Richters Chhabria zeige die Unsicherheit, die angesichts der Glyphosat-Risiken unter den Investoren herrsche.
Der Analyst hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach darauf hingewiesen, dass Bayer auf einem hinreichend niedrigen Kursniveau Ziel einer Übernahme oder aktivistischer Investoren werden könnte./mis/nas/jha/
Mit der Einstufung "Buy" traut die Baader Bank der Aktie je eine Gesamtrendite (berechnet aus Kursanstieg und Dividende) von mehr als 20 Prozent auf Sicht von 12 Monate zu.
Veröffentlichung der Original-Studie: 08.07.2020 / 08:36 / CEST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 08.07.2020 / / CEST
Quelle: dpa-Afx