LONDON (dpa-AFX) - Ein schwacher Gewinnausblick von Grand City Properties , höhere Zinsen in Deutschland und Großbritannien sowie ein vergleichsweise geringes Aufwärtspotenzial für die Aktie stimmen die britische Investmentbank Barclays skeptisch. Analyst Paul May stufte das Papier des Wohnimmobilien-Konzerns in einer am Montag vorliegenden Studie von "Equal Weight" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel von 21,50 auf 20,60 Euro.

Zwar hätten die Mitte März vorgelegten Jahreszahlen im Rahmen der Erwartungen gelegen, der operative Gewinnausblick (FFO I) auf das Jahr 2022 habe aber enttäuscht, schrieb May. Während er 1,24 Euro je Aktie erwartet habe, liege das Unternehmensziel bei 1,13 bis 1,18 Euro. Er kürzte daher seine Schätzungen und geht von höheren Refinanzierungskosten aus.

Entsprechend senkte er das Kursziel, womit er immer noch ein Aufwärtspotenzial von 13 Prozent sieht. Es sei aber im Vergleich zu den anderen von ihm bewerteten deutschen Wohnimmobilien-Aktien am geringsten, schrieb der Experte und begründete damit auch seine Abstufung.

Den deutschen Markt für Wohnimmobilien hält May für "etwas paradox". Der Markt sei zum einen strukturell solide, mit Mieten, die deutlich unter dem Marktniveau lägen sowie einer starken Nachfrage sowohl nach Miet- als auch Kaufobjekten. Zum anderen seien jedoch die Aktienkurse seit Anfang des vergangenen Jahres gesunken, was sich 2022 fortgesetzt habe.

Dennoch sieht der Barclays-Experte diesen Teilmarkt der Immobilienbranche als insgesamt günstig bewertet an, auch wenn unter anderem der Inflationsdruck es Vermietern schwer machen dürfte, die Mieten anzuheben. Zudem verwies er auf ein unsicheres Zinsumfeld und zunehmend komplizierte Geschäftsmodelle innerhalb der Branche.

Entsprechend der Einstufung "Underweight" rechnen die Analysten von Barclays Capital damit, dass sich die Aktie in den kommenden zwölf Monaten im Vergleich zu den anderen Titeln im beobachteten Sektor unterdurchschnittlich entwickeln wird./ck/ajx/jha/

Analysierendes Institut Barclays Capital.

Veröffentlichung der Original-Studie: 01.04.2022 / 15:28 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 04.04.2022 / 04:10 / GMT

Quelle: dpa-Afx