PARIS (dpa-AFX) - Eine sich weiter drehende Abwärtsspirale bei der Profitabilität von Henkel hat Societe Generale am Dienstag dazu bewogen, die Papiere des Konsumgüterherstellers auf die Verkaufsliste zu setzen. Zuvor hatte die Anlageempfehlung "Halten" gelautet. Das Kursziel senkte die französische Großbank von 101 auf 79 Euro.
Analyst David Hayes begründete seine Sorge um die Margen mit einem Blick zurück. Vor vier Jahren habe das Kosmetikgeschäft noch eine operative Marge (Ebit) von 17 Prozent erzielt. Nun laute die gesenkte Jahresprognose 2021 auf nur noch 9,5 bis 10,5 Prozent. Das Unternehmen habe auf einen fehlenden operativen Hebel mit niedrigeren Ausgaben reagiert, dies sei jedoch auf Kosten des Wachstums gegangen.
Das Unternehmen müsse die Aspekte Wachstum und Profitabilität neu ausbalancieren, argumentierte Hayes. Henkel müsse ein Kostensparprogramm auflegen, dieses aber mit neuen Investitionen in die Marken des Segments "Beauty" begleiten, um diesem einen neuen Impuls zu verleihen. "Eine solche Botschaft dürfte es bis auf weiteres aber wohl nicht geben", vermutete der Experte. Damit gebe es aber auch kein Potenzial für höhere Schätzungen oder eine positive Neubewertung der Aktien.
Gemäß der Einstufung "Sell" wird die Aktie von Henkel nach Einschätzung der Analysten der Societe Generale auf Sicht von zwölf Monaten einen absoluten Verlust (Kursentwicklung + Dividende) aufweisen./bek/la/he
Analysierendes Institut Societe Generale S.A.
Quelle: dpa-Afx