NEW YORK (dpa-AFX) - Die teurer werdende Fremdfinanzierung von Zukäufen, Sorgen vor möglichen Abschreibungen und voraussichtlich zu hohe Markterwartungen an den Immobilienkonzern Aroundtown stimmen die US-Bank JPMorgan skeptisch. Analyst Tim Leckie senkte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie daher sein Anlageurteil von "Neutral" auf "Underweight" und das Kursziel von 6,00 auf 3,60 Euro.
Die Aktie sackte daraufhin um fast 11 Prozent auf aktuell 3,304 Euro ab und fing sich erst am Tief der vergangenen Woche. Unter 3,30 Euro war sie nur während des Corona-Crashs im März 2020 gehandelt worden.
Leckie hält die Schätzungen der Analysten am Markt für zu optimistisch, vor allem wenn sich die Konjunktur weiter verschlechtert. Momentan liege der Marktkonsens für das operative Ergebnis über den Zielen des Unternehmens, während seine Schätzung am unteren Ende der Spanne liege, schrieb der Experte und verweist auf die nachlassende Gewinndynamik.
Zudem sei die Ära günstiger schuldenfinanzierter Akquisitionen vorbei. Bei steigenden Anleiherenditen und sinkendem Wirtschaftswachstum brauche das Portfolio von Aroundtown außerdem eine Ausrichtung auf strukturelle Wachstumsthemen. Das Gewerbeimmobilien-Unternehmen, das über eine Beteiligung an Grand City auch am Wohnungsmarkt engagiert ist, sei zwar breit aufgestellt, aber nicht in den Wachstumsthemen wie "beds and sheds", also Wohn- und Logistikimmobilien.
Gemäß der Einstufung "Underweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie von Aroundtown in den kommenden sechs bis zwölf Monaten schlechter als der Immobiliensektor entwickeln wird./ck/ag/stk
Analysierendes Institut JPMorgan.
Veröffentlichung der Original-Studie: 22.06.2022 / 20:23 / BST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 23.06.2022 / 00:15 / BST
Quelle: dpa-Afx