NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Bank JPMorgan sieht für das kommende Jahr mehrere Kurstreiber für die europäische Telekombranche. Diese dürften über Wohl und Wehe der Titel entscheiden, erwartet Analyst Akhil Dattani in einem am Donnerstag vorliegenden Jahresausblick. Eine wichtige Rolle spielten vor allem die Themen Preismacht, Investitionen, Regulierung und Verschuldung, schrieb er. Sein "Top Pick" im Sektor bleibt die Deutsche Telekom
Das Jahr 2022 sei für die Telekombranche zweigeteilt gelaufen, konstatierte Dattani. Im ersten Halbjahr hätten die Telekommunikationsunternehmen eine überdurchschnittliche Wertentwicklung erzielt, die von einer guten Preisgestaltung und der Hoffnung auf eine Konsolidierung im Mobilfunksektor begünstigt worden sei.
So habe der Sektor in den ersten sechs Monaten 2022 mit plus 3 Prozent die zweitbeste Entwicklung aller Branchen gezeigt, verglichen mit minus 14 Prozent des Gesamtmarktes. Die etablierten großen Konzerne seien dabei die klaren Gewinner gewesen. In der zweiten Jahreshälfte hätten sich die Kurse im Zuge einer steigenden Verschuldung und gestiegener Energiekostenprobleme jedoch abgeschwächt, erklärte der Experte.
Damit habe sich die Branche letztlich weitgehend im Einklang mit dem Gesamtmarkt entwickelt. Zu den größten "Outperformern" habe die Deutsche Telekom mit einem Kursplus von 25 Prozent gehört. Dattani erhöhte nun das Kursziel für die T-Aktie von 27,50 auf 29,00 Euro und beließ die Einstufung auf "Overweight".
Für das Jahr 2023 sieht der Analyst eine reichhaltige Pipeline an Katalysatoren im Sektor, die die Anleger zum Kauf anregen oder davon abhalten könnten. Nach einem Wachstum von mehr als 20 Prozent im Jahr 2022, das von der Nach-Covid-Erholung getragen worden sei, prognostiziere er für die Branche im kommenden Jahr ein durchschnittliches Ergebniswachstum je Aktie (EPS) von mehr als 6 Prozent. Die stärksten Gewinnsteigerungen sieht er bei der Deutschen Telekom, der niederländischen KPN
Gemäß der Einstufung "Overweight" geht JPMorgan davon aus, dass sich die Aktie in den kommenden sechs bis zwölf Monaten besser als der jeweilige Sektor entwickeln wird./edh/ck/men
Analysierendes Institut JPMorgan.
Veröffentlichung der Original-Studie: 01.12.2022 / 05:50 / GMT Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 01.12.2022 / 05:50 / GMT
Quelle: dpa-Afx