MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Aufsichtsräte der größten deutschen Aktiengesellschaften sind weiblicher und internationaler geworden. Wie die Personalberatung Russell Reynolds nach den Hauptversammlungen der 40 Dax-Konzerne
Die Internationalität erreichte laut Russell Reynolds ebenfalls einen Höchststand: 36 Prozent der Dax-Aufsichtsräte stammen demnach nicht aus Deutschland. Die Debatte um mehr Vielfalt und Gleichberechtigung in Unternehmen trage offensichtlich Früchte: "Die Dax-Aufsichtsräte sind so vielfältig besetzt wie nie zuvor", sagte Berater Jens-Thomas Pietralla.
Die Amtszeiten der Dax-Aufsichtsräte seien kürzer und Mehrfachmandate weniger geworden, stellte Russel Reynolds fest. Der Anteil der Aufsichtsräte mit Mehrfachmandaten - früher ein typisches Merkmal der sogenannten Deutschland AG - sei mit zehn Prozent auf dem bisher niedrigsten Stand. Die Amtszeit für die neugewählten Aufsichtsräte sei mit durchschnittlich nur noch 3,2 Jahren um ein Viertel kürzer als im langjährigen Mittel. Berater Thomas Tomkos sagte, Unternehmen müssten in immer kürzeren Abständen auf Veränderungen reagieren. "Durch kürzere Amtszeiten können Aufsichtsräte schneller neu besetzt werden und agiler arbeiten."
Nachhaltigkeit sei jetzt fest verankert: Jeder dritte Dax-Konzern habe inzwischen einen Ausschuss für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung, 15 der 40 Dax-Aufsichtsräte hätten ein Mitglied mit einschlägiger Expertise. Paritätisch besetzt seien 28 Dax-Unternehmen - 2015 seien es noch 29 von damals 30 gewesen./rol/DP/zb
Quelle: dpa-Afx