NEW YORK (dpa-AFX) - Nach dem angekündigten Führungswechsel beim Autokonzern Volkswagen
Seiner Ansicht nach ist es der falsche Zeitpunkt für eine Neubesetzung, während der Konzern auf ein herausforderndes Jahr 2023 zusteuert. Außerdem sei es keine gute Idee, dass der designierte neue VW-Chef auch bei der Sportwagentochter Porsche AG am Ruder bleiben solle. Denn beide Organisationen bräuchten in den kommenden Monaten eine klare und präsente Führung. Die Überlappungen bei den Unternehmensführungen zwischen VW, dem Autobauer Porsche AG und der Holding Porsche SE gehörten rund um den geplanten Börsengang der Porsche AG ohnehin schon zu den größten Investorensorgen.
Der unter der Porsche AG firmierende Stuttgarter Sportwagenbauer hatte erst in der vergangenen Woche seinen ersten Investorentag seit langem abgehalten, um Anlageprofis das Unternehmen vor dem geplanten Börsengang im vierten Quartal schmackhaft zu machen. Blume und Finanzchef Meschke hatten die finanzielle Marschrichtung des Luxusanbieters vorgestellt und dabei in der langen Frist operative Umsatzrenditen von 20 Prozent und mehr in Aussicht gestellt.
Auch wenn Porsche die Renditeperle im VW-Konzern ist und ein Börsengang von Anlegern schon länger gefordert wurde: Investoren stören sich schon seit längerem an den Überlappungen in den Führungsstrukturen des Firmenverbundes. So ist etwa der Aufsichtsratschef von Volkswagen, Hans Dieter Pötsch, bei der Eigentümerholding Porsche SE Vorstandschef. Diese will aber einen Teil der Stammaktien des Unternehmens Porsche AG von der Volkswagen AG erwerben - und Pötsch hat auf beiden Seiten hohe Führungspositionen inne. Die Porsche SE ist die Dachholding der Eigentümerfamilien Porsche und Piech, die über das Vehikel ihre Stimmmehrheit am Wolfsburger Autoriesen ausüben.
Roeska schrieb mit Blick auf die jüngsten Probleme vom scheidenden VW-Chef Diess, die Verzögerungen bei der VW-Softwaretochter Cariad seien ernstzunehmen und negativ für VW. Er sei gespannt, ob Blume das Fertigstellen der Technologie beschleunigen könne. In jedem Fall sei aber unwahrscheinlich, dass sich vor September etwas ändere - und dann müsse man vermutlich noch bis später im Jahr warten, um von Blumes Plänen zu hören. Das alles komme zu einer Zeit, in der sich Massenautohersteller auf ein gedämpftes Verbraucherumfeld im kommenden Jahr einstellen müssten.
Bernstein Research hat die Einstufung für Porsche SE
Entsprechend der Einstufung "Underperform" erwarten die Analysten von Bernstein Research, dass die Kursentwicklung der Aktie in den kommenden zwölf Monaten um mehr als 15 Prozentpunkte unter der Entwicklung des MSCI Pan Europe Index liegen wird. "Market-Perform" stellt entsprechend eine Kursentwicklung um bis zu 15 Prozentpunkte über oder unter dem Vergleichsindex in Aussicht./men/tih/he
Analysierendes Institut Bernstein.
Veröffentlichung der Original-Studie: 22.07.2022 / 18:05 / UTC Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 22.07.2022 / 18:05 / UTC
Quelle: dpa-Afx