NEW YORK (dpa-AFX) - Die kanadische Bank RBC hält den Modetrend für "Terrace"-Schuhe von Adidas
Der erste Schock an der Börse, als Adidas Ende Januar vor erheblichem Gegenwind von der Währungsseite warnte und 2024 die Profitabilität dadurch belastet sieht, hatte den Kurs der Aktie am vergangenen Montag fast bis auf 160 Euro gedrückt. Mitte Dezember musste für das Papier noch knapp 200 Euro gezahlt werden. Auch Dadhania hatte im Anschluss an die Zahlenvorlage von Adidas über Enttäuschungen geschrieben und kurzfristigen Druck auf den Aktienkurs vorhergesagt.
In seiner jüngsten Studie betonte er die Stärken des Sportartikelherstellers. Dabei hält er auch die Aussage des Managements über ein erwartetes zweistelliges Umsatzwachstum in der zweiten Jahreshälfte 2024 für ein "starkes Bekenntnis", das den Aktienkurs stützen sollte.
Vor allem aber hob der RBC-Experte die Begeisterung für die "Terrace"-Produktlinie hervor. Dieser Trend sei für Adidas die Rettung, schrieb Dadhania und verwies darauf, dass der "Samba"-Schuh von "Footwear News" 2023 zum Schuh des Jahres gewählt worden war.
"Google-Trends-Daten zeigen, dass sich die entsprechenden Suchanfragen unvermindert beschleunigen, und das sollte das Management nutzen", schrieb er. Die Suchanfragen für den Samba-Schuh habe erst kürzlich die Suchanfragen für den Air Force 1-Schuh von Konkurrentin Nike
Potenzielle Quellen, die dem operativen Ergebnis (Ebit) im neuen Jahr obendrein auf die Sprünge helfen könnten, sind Dadhania zufolge auch die tatsächliche Wechselkursentwicklung. Adidas könnte ihm zufolge womöglich negativer geschätzt haben, als es sich in der Realität erweisen wird. Auch die Adidas-Prognosen für den Gewinn aus dem Verkauf der restlichen Yeezy-Schuhe hält der Analyst für konservativ.
Adidas hatte 2022 die Partnerschaft mit dem US-Rapper Ye nach antisemitischen Äußerungen von diesem beendet, was den Konzern zunächst viel Geld kostete. In den Lagern stapelten sich die bereits produzierten Yeezy-Schuhe und Adidas stellte sich die Frage: abschreiben oder verkaufen? Ein erster Abverkauf Mitte 2023 übertraf schließlich die optimistischsten Erwartungen von Adidas und eine zweite Verkaufsrunde folgte. 2024 sollen nun die restlichen Yeezy-Sneaker kostendeckend verkauft, statt abgeschrieben werden.
Als letzten Aspekt rechnet der RBC-Experte außerdem damit, dass sich der negative Ebit-Effekt durch die Hyperinflation des Peso in Argentinien 2024 leicht umkehrt.
Skeptisch äußerte sich Dadhania lediglich zu den Ambitionen des Managements, bis 2026 eine zehnprozentige Ebit-Marge zu erreichen. Das müsse angegangen werden, sobald sich das Umsatzwachstum beschleunige, schrieb er. Sollte dies nicht gelingen, müsste Adidas wohl die aufgeblähte Kostenbasis in Angriff nehmen.
Mit der Einstufung "Outperform" rechnen die Analysten von RBC Capital Markets auf Sicht von zwölf Monaten damit, dass sich die Aktien deutlich besser als der Branchendurchschnitt entwickeln./ck/mis/jha/
Analysierendes Institut RBC Capital.
Veröffentlichung der Original-Studie: 04.02.2024 / 17:38 / EST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 05.02.2024 / 00:45 / EST
Quelle: dpa-Afx