HAMBURG (dpa-AFX) - Die Aktie des Panzergetriebeherstellers Renk ist laut dem Analysehaus Warburg Research eine attraktive Investmentchance, um vom Verteidigungs-Superzyklus zu profitieren. Wegen der sich verändernden geopolitischen Landschaft steige die Nachfrage nach Renk-Produkten enorm, schrieb Analyst Christian Cohrs in seiner am Dienstag Studie. Er startete die Bewertung der im Nebenwerte-Index SDax notierten Aktie mit "Buy" und einem Kursziel von 36 Euro.

Renk habe seine finanziellen Versprechen bisher "vollständig erfüllt" und hege "ehrgeizige Ziele", die mit weiteren Fortschritten das Vertrauen der Anleger in die Wachstumsstory steigern dürften, schrieb Cohrs. Dabei brachte er auch in Erinnerung, dass das Unternehmen in den drei Jahren, in denen es in Private-Equity-Eigentümerschaft gewesen sei, eine Reihe von Veränderungen durchlaufen habe, bevor es Anfang 2024 vom Finanzinvestor Triton an die Börse gebracht wurde.

Seine positive Haltung zu Renk begründete Cohrs auf verschiedenen Ebenen: So sei Renk "die Nummer eins bei Getriebe- und Aufhängungssystemen für Kampffahrzeuge und bedient mehr als 80 verschiedene Plattformen von Altprogrammen wie dem Kampfpanzer M1 Abrams bis hin zu modernen Leopard-II-Versionen". Der Krieg in der Ukraine habe die strategische Bedeutung landgestützter Militäroperationen unterstrichen und die Nachfrage nach Ersatzteilen erhöht.

Außerdem sieht Cohrs eine Beschleunigung mit Blick auf neue Beschaffungsprogramme zur Flottenerweiterung und -modernisierung. Im Marinesektor verwies er auf eine marktführende Position von Renk bei Getriebeeinheiten für große Überwasserkampfschiffe wie Zerstörer und Fregatten, wo die Nachfrage ebenfalls steige.

Der Warburg-Analyst hob auch den rekordhohen Auftragsbestand hervor und dass die Dynamik des Gewinnwachstums an Fahrt gewinnen werde. Renk habe, so schrieb er, eine Auftragspipeline von bis zu 12 Milliarden Euro bis 2031 identifiziert. Diese umfasse dabei aber nur die erwarteten Beschaffungsinitiativen im Land- und Marinesektor, während das reguläre Ersatzteilgeschäft, das derzeit 35 bis 40 Prozent des Umsatzes ausmache, nicht enthalten sei.

Ein weiteres Kaufargument für die Aktie sind laut dem Warburg-Experten zudem die starke Erwirtschaftung von freien Barmittelzuflüssen, die sich beschleunigen sollten, sowie die steigenden Kapitalrenditen. Cohrs erwartet unter anderem keine erheblichen Investitionen in Sachanlagen, sondern in erster Linie zusätzliche Arbeitsschichten.

Als letzten Grund seiner Kaufempfehlung verwies der Experte zudem auf den inzwischen weit fortgeschrittenen Ausstieg von Triton. Nach dem kürzlich angekündigten Verkauf von etwas mehr als 18 Prozent Renk-Anteilen an das Rüstungsunternehmen KNDS werde Tritons Anteil an Renk auf 15 Prozent sinken. "Dieser Schritt dürften ein wesentliches Investitionshindernis aus dem Weg räumen", da Anleger einen Ausstieg über Aktienplatzierungen am Markt befürchtet hätten. Nach Abschluss des Deals werde dagegen KNDS nun eine Sperrminorität von 25 Prozent halten und damit größter Aktionär von Renk sein. "Dieser Anteil unterstreicht den strategischen und operativen Wert von Renk als Zulieferer", resümierte Cohrs.

Mit der Einstufung "Buy" rechnet Warburg Research auf Sicht von zwölf Monaten mit steigenden Kursen./ck/la/tih

Analysierendes Institut Warburg Research.

Veröffentlichung der Original-Studie: 18.02.2025 / 08:15 / MEZ Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / MEZ

Quelle: dpa-Afx