FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zinserhöhungen im Euroraum geben der Commerzbank Rückenwind. Schon im ersten Halbjahr 2022 hat der Frankfurter MDax -Konzern trotz der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Ukraine-Krieges 768 Millionen Euro verdient. Für das Gesamtjahr peilt der Vorstand einen Überschuss von mehr als einer Milliarde Euro an. An diesem Mittwoch (7.00 Uhr) legt die Commerzbank den Bericht für das dritte Quartal vor. Analysten rechnen für den Drei-Monats-Zeitraum Juli bis einschließlich September im Schnitt mit einem Vorsteuergewinn von 122 Millionen Euro. Unter dem Strich dürfte demnach ein Gewinn von 116 Millionen Euro stehen.

Belastet wird das Ergebnis erneut durch Probleme mit Schweizer-Franken-Krediten bei der polnischen Tochter mBank. In Polen seien umgerechnet rund 490 Millionen Euro zusätzliche Vorsorge dafür gebildet worden. Dies werde das operative Ergebnis der Commerzbank im dritten Quartal in entsprechender Höhe belasten, hatte die Commerzbank Ende September mitgeteilt.

Im Inland tritt die Commerzbank beim Thema Filialen härter auf die Kostenbremse. Statt auf 450 Standorte setzt der Vorstand nun nur noch auf gut 400 Niederlassungen bundesweit. Vor Beginn der Pandemie hatte das Institut noch ein vergleichsweise dichtes Filialnetz mit etwa 1000 Standorten in Deutschland. Anfang 2021 steuerte der als Sanierer angetretene Konzernchef Manfred Knof radikal um./ben/DP/ngu

Quelle: dpa-Afx