BERLIN (dpa-AFX) - Nach einer Pannenserie beim Schützenpanzer Puma hat CDU-Generalsekretär Mario Czaja Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum Handeln aufgefordert: "Der Bundeskanzler muss sich der Sache ebenso annehmen, denn wir müssen unserer Bündnisverpflichtung in der Nato auch gerecht werden können", sagte Czaja am Montag in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. Die Probleme mit dem Schützenpanzer seien unangenehm und peinlich. Eine rasche Aufarbeitung sei notwendig. "Wir hoffen, dass wir da schnell in dieser Woche Klarheit haben."
Der Schützenpanzer Puma war bei Übungen der Bundeswehr für die Beteiligung an der Nato-Eingreiftruppe VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) im nächsten Jahr komplett ausgefallen. Bei einem Training mit 18 Gefechtsfahrzeugen sei die Einsatzbereitschaft binnen einiger Tage auf null gesunken, berichtete der "Spiegel" am Samstag. Vor allem die Elektronik der Hightech-Panzer ist dem Bericht zufolge anfällig.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion, Thorsten Frei (CDU), sieht das Vertrauen in der Nato nach dem Vorfall beschädigt. "Deutschland hat sich verpflichtet, die schnelle Nato-Eingreiftruppe mit modernem Waffenmaterial zu unterstützen", sagte der CDU-Politiker am Montag im Interview mit SWR-Aktuell. Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine sei es wichtig, dass die Bündnispartner sich auf die deutschen Waffensysteme verlassen könnten.
Bei einem Krisengespräch sollen Vertreter der Bundeswehr und der Rüstungsindustrie an diesem Montag über das weitere Vorgehen beraten. An dem Gespräch soll auch Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) teilnehmen./bum/DP/mis
Quelle: dpa-Afx