BERLIN (dpa-AFX) - Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Johann Wadephul (CDU), hat dem Bundeskanzler Starrsinnigkeit in der Debatte über die Lieferung von Kampfpanzern vorgeworfen. "Alle wollen es. Finnland will liefern, Spanien schon länger, Polen ist jetzt in die Offensive gegangen und der starrsinnige Kanzler steht im Weg", sagte Wadephul am Freitag in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. Das könne nicht Deutschlands Rolle sein. Scholz habe sehr schnell eine Führungsrolle verspielt. "Deutschland muss bei der Verteidigung der Freiheit in der Ukraine führend sein", so Wadephul.
Polen hatte sich am Mittwoch bereiterklärt, der Ukraine zusammen mit Bündnispartnern Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 für eine Kompanie zu überlassen. Auch Finnland deutete am Donnerstag vorsichtige Bereitschaft an, der Ukraine Leopard-2-Panzer zu überlassen. Damit wächst der Druck auf Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ampel-Regierung, auf die monatelangen Forderungen und Bitten Kiews nach schweren Waffen einzugehen.
Deutschland spielt in der Debatte eine Schlüsselrolle, weil die Panzer in Deutschland entwickelt wurden. In der Regel muss die Weitergabe von Rüstungsgütern aus deutscher Produktion an Dritte genehmigt werden./svv/DP/jha
Quelle: dpa-Afx