BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der angespannten Lage in der Gasversorgung hat der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, die Dringlichkeit der Befüllung der Gasspeicher unterstrichen. "Wir tun zurzeit sehr, sehr viel dafür, um diese Gasspeicher zu füllen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur am Freitag am "Tag des deutschen Familienunternehmens" in Berlin. Müller befürchtet, dass Millionen von Menschen in Deutschland demnächst die Auswirkung der niedrigen Gasspeicher-Füllstände spüren könnten.
Seitdem die Zufuhr der "wichtigsten Gasader Deutschlands" - Nordstream 1 - gedrosselt wurde, sei ein Preiseffekt entstanden, der "dramatisch, sozial gravierend und einschneidend" sei. Bisher habe die Bundesregierung mehr als 15 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, um die Gasspeicher zu füllen. Nun sei man zwar wieder beim langjährigen Durchschnitt, doch angesichts der Krise sei dies noch lange nicht genug, so Müller.
Es gäbe "kein Anlass für eine sommerliche Beruhigung". Um Gaswerke für die Stromerzeugung zu ersetzen, soll bereits in der nächsten Woche im Bundestag ein Gesetz beschlossen werden, mit dem Kohlekraftwerke in Reserve Strom erzeugen sollen. Zudem hoffe man, mindestens zwei der vier georderten Flüssiggas-Terminals bis nächsten Winter anzubinden. Die Bundesnetzagentur tue hier regulatorisch das Notwendige. "Idealerweise werden wir diese Krise gut durchstehen, ohne Industriebetriebe abzuschalten und ohne Komfortverluste", sagte Müller./djj/DP/stw
Quelle: dpa-Afx