HALLE (dpa-AFX) - Die deutsche Chemieindustrie fordert bei der ab Oktober geplanten Gasumlage der Bundesregierung eine Entlastung der Branche. Konkret geht es dem Präsidenten des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Christian Kullmann, um eine Befreiung von der Gasumlage für solches Gas, das als Rohstoff genutzt wird, also nicht zur Energieerzeugung, wie er in einem Interview der "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag) sagte. Die chemische Industrie verbrauche jedes Jahr etwa 140 Terawattstunden Gas und "etwas mehr als ein Fünftel davon wird für die stoffliche Verwertung verwendet, also um daraus beispielsweise Zahnpasta oder Folien herzustellen. Hierfür "brauchen wir Ausnahmen, sonst können viele Betriebe das nicht mehr stemmen." Zur Einordnung: die 140 Terawattstunden entsprechen laut der Zeitung etwa dem Jahresverbrauch von sieben Millionen Vier-Personen-Haushalten.
Kullmann, der auch Chef des Essener Chemiekonzerns Evonik
Die geplante Gasumlage selbst wird die Chemieindustrie laut Kullmann circa drei bis dreieinhalb Milliarden Euro pro Jahr kosten. Kullmann wird den VCI noch bis gegen Ende September vorstehen. Nominierter Nachfolger ist der Chef des Leverkusener Kunststoffkonzerns Covestro
Quelle: dpa-Afx