HAMBURG (dpa-AFX) - Die auch wegen der Corona-Krise in Schieflage geratene Modekette Tom Tailor
Die Muttergesellschaft Tom Tailor Holding SE, deren Aktienkurs am Freitagnachmittag um rund 8,4 Prozent auf 17 Cent absackte, hatte im Juni einen Insolvenzantrag gestellt, weil der Tochtergesellschaft Bonita GmbH die Zahlungsunfähigkeit drohte. Die Tom Tailor GmbH war davon nicht betroffen, auch weil ihr die Bundesregierung und die Länder Hamburg und Nordrhein-Westfalen eine Bürgschaft in Höhe von 100 Millionen Euro zugesagt hatten. Die besicherte Finanzierung hat eine Laufzeit bis Ende September 2024.
Der nun erfolgte Verkauf an Fosun entspreche dem vereinbarten Modell zwischen den Bürgen Bund und Länder zum Erhalt des Unternehmens, teilte die Hamburger Finanzbehörde auf Nachfrage mit. Es werde eine wesentliche Bedingung der Bürgschaftsübernahme zur stärkeren unternehmerischen Verantwortung des chinesischen Hauptgesellschafters erfüllt, welche die Kreditkommission zur Grundlage ihrer Entscheidung im Juni gemacht habe.
Die Fosun Group hält laut Tom Tailor - Stand September 2019 - 77,83 Prozent der Aktien der Tom Tailor Holding SE, ist seit 2014 an Tom Tailor beteiligt.
Neben der Bürgschaft von Bund und Ländern hatten sich auch die Banken grundsätzlich bereiterklärt, bis dahin alle Kreditlinien mit einem Volumen von insgesamt 355 Millionen Euro zu weitgehend unveränderten Konditionen zu verlängern. Zudem verlängerte Fosun die Laufzeit eines der Tom Tailor GmbH gewährten Darlehens in Höhe von 28,5 Millionen Euro bis Ende 2024./klm/DP/stw
Quelle: dpa-Afx