BERLIN (dpa-AFX) - Die Europäische Club-Vereinigung ECA stellt sich mit Blick auf die Superliga-Pläne einiger Top-Clubs offenbar gegen ihren eigenen Vorsitzenden Andrea Agnelli. Die ECA wiederholte am Sonntagabend in einem Statement ihre Verpflichtung zur Unterstützung der UEFA-Champions-League-Reform und betonte, dass "ein geschlossenes Superliga-Modell von der ECA klar abgelehnt wird". ECA-Chef ist Agnelli, der mit seinem Verein Juventus Turin zu den Unterstützern der umstrittenen Superliga gehören soll.
Kurz vor dem Beschluss einer tiefgreifenden Reform für die Champions League hatte ein Bündnis mehrerer Clubs erneut eine Superliga ins Spiel gebracht. Nach dpa-Informationen verfolgen Vereine aus Italien, Spanien und England diesen Plan entgegen des für Montag geplanten Beschlusses der UEFA. Der englischen "Times" zufolge gehören Manchester United, der FC Liverpool, FC Arsenal und FC Chelsea sowie Tottenham Hotspur dazu. In Italien ist von Juventus Turin und dem AC Mailand die Rede.
Die UEFA wertete die Gedankenspiele als "zynisches Projekt" und warnte die Clubs. Man werde alle Maßnahmen prüfen, um dies zu verhindern, so die UEFA weiter. Den Vereinen sei es in diesem Fall untersagt an anderen Wettbewerben auf nationaler, europäischer oder weltweiter Ebene teilzunehmen, und ihren Spielern könnte die Möglichkeit verweigert werden, ihre Nationalmannschaften zu vertreten.
Der deutsche Rekordmeister FC Bayern soll nicht beteiligt sein - wie auch der französische Champion Paris Saint-Germain. Das geht auch aus der UEFA-Stellungnahme hervor: "Wir danken den Clubs in anderen Ländern, insbesondere den französischen und deutschen Clubs, die sich geweigert haben, sich dem anzuschließen."/tas/DP/zb
Quelle: dpa-Afx