FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank muss für ihre polnische Tochter mBank weitere millionenschwere Belastungen stemmen. So muss die MBank für ihr Schweizer-Franken-Kreditportfolio eine zusätzliche Vorsorge von umgerechnet rund 342 Millionen Euro treffen, teilte die im Dax notierte Bank am Freitag in Frankfurt nach Ende des Xetra-Handels mit. Dies werde das operative Ergebnis der Commerzbank im zweiten Quartal in der entsprechenden Höhe belasten.

Dennoch strebe die Commerzbank für 2023 weiterhin ein deutlich höheres Konzernergebnis an als im Jahr davor. Dies hänge jedoch von der weiteren Entwicklung bei den Schweizer-Franken-Krediten der mBank ab und basiere auf der Annahme, dass es lediglich zu einer milden Rezession in Deutschland komme, hieß es.

Die zusätzliche Vorsorge basiert den Angaben zufolge auf einer Anpassung des Modells zur Bemessung der Vorsorge für Rechtsrisiken infolge eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) von Mitte Juni zu den Fremdwährungskrediten eines mBank-Wettbewerbers. Insgesamt belaufe sich die Vorsorge der mBank für die Rechtsrisiken aus den Schweizer-Franken-Krediten nun auf umgerechnet rund 1,7 Milliarden Euro.

Viele Experten hatten nach dem EuGH-Urteil bereits mit weiteren Belastungen durch die polnische Tochter gerechnet. Aus diesem Grund wurde die Nachricht an der Börse zunächst gelassen aufgenommen. Die seit Kurzem wieder im Dax notierte Commerzbank-Aktie gab auf der Handelsplattform Tradegate nicht weiter nach. Im Xetra-Haupthandel, der kurz der Veröffentlichtung der Mitteilung geendet hatte, verlor das Papier allerdings bereits knapp sechs Prozent./nas/zb

Quelle: dpa-Afx