HANNOVER (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental will über die kommenden Jahre vor allem mit dem zuletzt schwächelnden Autozuliefergeschäft aus der Krise herauswachsen. Auf Konzernebene strebt der neue Conti-Chef Nikolai Setzer mittelfristig ein Wachstum aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte und Zukäufe gerechnet - von 5 bis 8 Prozent jährlich an, nachdem die schwächere Branchenlage und die Corona-Pandemie den Hannoveranern in den vergangenen Jahren die Geschäfte verhagelten. Bei der um Sondereffekte bereinigten Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern plant Conti mit 8 bis 11 Prozent, ohne die abzuspaltende Antriebstechnik.

Das Autozuliefergeschäft soll mit 7 bis 11 Prozent Wachstum der Treiber sein und damit auch 2 bis 4 Prozentpunkte stärker zulegen als der Markt. Die Antriebstechnik rechnet Conti auch hier schon nicht mehr dazu, der Konzern konzentriert sich künftig neben Bremsen und Innenraumteilen auf Elektronik, Sensorik und Software. "Wir setzen künftig mit noch mehr Kraft und Mitteln auf unsere Wachstumsfelder und Zukunftstechnologien", sagte der seit Mitte November amtierende Setzer am Mittwoch laut Mitteilung. "Die Software macht den Unterschied."

Das Geschäft mit Reifen und Kunststofftechnik bleibt allerdings laut den mittelfristigen Planungen der Gewinnbringer mit erwarteten operativen Margen von 11 bis 14 Prozent. 2019 erzielte Conti hier einen Wert von 12,4 Prozent, in den Jahren davor teils noch höher. Insbesondere in den Wachstumsmärkten Asien und Nordamerika will Continental bei den Reifen seine Marktanteile erhöhen. Finanzchef Wolfgang Schäfer plant auf Konzernebene mittelfristig mit einer Rendite auf das eingesetzte Kapital von 15 bis 20 Prozent./men/stk

Quelle: dpa-Afx