ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Großbank Credit Suisse betrachtet ihre Geschäftsrisiken in Russland angesichts der Sanktionen wegen des Ukraine-Kriegs als überschaubar. Ende 2021 habe sich das Engagement des Instituts bei Krediten in Russland auf netto 848 Millionen Schweizer Franken (832 Mio Euro) belaufen, teilte das Schweizer Geldhaus bei der Vorlage seines Geschäftsberichts am Donnerstag in Zürich mit. Diese Summen seien seit dem Jahreswechsel reduziert worden. Die russischen Konzerntöchter hielten zudem ein Nettovermögen von 195 Millionen Franken. In der Ukraine und in Belarus habe die Bank schon Ende 2021 keine wesentlichen Kreditrisiken gehabt.

Mit Blick auf Russland seien die Marktrisikopositionen der Bank zum 9. März "nicht signifikant", hieß es weiter. Bankchef Thomas Gottstein zufolge verfügt die Credit Suisse über geeignete Systeme, um auf die Risiken im Zusammenhang mit Russland zu reagieren. Die möglichen Auswirkungen des Kriegs auf die Weltwirtschaft, die Weltmärkte und die Risikobereitschaft der Kunden können aber noch nicht vollständig abgeschätzt werden.

Von den Sanktionen gegen einzelne russische Personen sieht sich die Credit Suisse wenig betroffen: Am 7. März sei die Vermögensverwaltungssparte des Hauses nur minimal bei Krediten an solche Personen engagiert gewesen. In Moskau beschäftigt die Credit Suisse nach eigenen Angaben rund 125 Menschen in der Vermögensverwaltung und der Investmentbank. "Wir beobachten die Situation täglich und haben bereits Pläne für mögliche Szenarien erarbeitet."/stw/eas/jha/

Quelle: dpa-Afx