TÜBINGEN (dpa-AFX) - Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac
Curevac erhält laut der am Mittwoch bekannt gegebenen Vereinbarung eine Anfangszahlung von 400 Millionen Euro und bis zu 1,05 Milliarden Euro an Meilensteinzahlungen, sowie gestaffelte Tantiemen im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich.
Mit der neuen Vereinbarung kann GSK sein Impfstoffportfolio nach der Einführung des RSV-Impfstoffs Arexvy erweitern. Curevac sichert sich damit auf der anderen Seite dringend benötigte Finanzmittel, nachdem das Unternehmen mit Problemen in klinischen Studien und mit Patentstreitigkeiten rund um seine mRNA-Technologie zu kämpfen hatte.
Zudem kündigte Tübinger Biotech-Unternehmen an, 30 Prozent der Stellen abbauen zu wollen. Damit solle die Organisation schlanker und agiler werden, hieß es weiter. Ab 2025 sollen die Betriebskosten um mehr als 30 Prozent reduziert werden. Dies beinhalte auch geringere Personalkosten um etwa 25 Millionen Euro. Im Gegenzug fielen einmalige Restrukturierungskosten von etwa 15 Millionen Euro an, die voraussichtlich im vierten Quartal 2024 verbucht werden. Darin sind unter anderem eingeplante Abfindungen enthalten.
Das Biotech-Unternehmen galt im Zuge der Corona-Pandemie zunächst als einer der Hoffnungsträger bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Virus. Aber wegen einer vergleichsweise geringen Wirksamkeit hatte Curevac seinen ersten Impfstoffkandidaten aus dem Zulassungsverfahren zurückgezogen.
Der Impfstoffhersteller arbeitet aktuell etwa an der Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Außerdem ist das Unternehmen auch an Impfstoffen für die Krebstherapie dran. Ein Produkt ist aber noch nicht auf dem Markt. Gleichwohl liege der Fokus durch den Umbau "auf Ansätze mit hohem Wertpotential in der Onkologie und anderen ausgewählten Krankheiten zur Anwendung der firmeneigenen mRNA-Technologie in der Entwicklung neuartiger Behandlungsansätze", hieß es.
Curevac ist auch an der US-Technologiebörse Nasdaq notiert. Maßgebliche Anteilseigner sind mit gut 31 Prozent die Beteiligungsgesellschaft Dievini des SAP-Mitgründers Dietmar Hopp sowie der Bund über die Förderbank KfW mit gut 13 Prozent. GSK kam den Daten von Bloomberg zufolge zuletzt auf einen Anteil von mehr als 7 Prozent./mne/men/mis
Quelle: dpa-Afx