STUTTGART/FRANKFURT (dpa-AFX) - Daimler
Der zur Wiederwahl stehende US-Präsident Donald Trump hatte in seiner Amtszeit immer wieder mit hohen Einfuhrzöllen auf Autos aus Europa gedroht, weil er das hohe Handelsdefizit der USA abbauen und damit nach eigenem Bekunden Jobs im Land schaffen will.
Mit Herausforderer Joe Biden würde sich das laut Källenius wohl nicht fundamental ändern. "Wenn man zuhört, was die zwei Parteien sagen und was die zwei Kandidaten sagen, haben die schon ein großes Interesse, die Handelsbilanzen von USA zu stärken", sagte Källenius.
In Sachen Brexit hofft man bei Daimler noch auf Einsicht. Schließlich drohen die Verhandlungen um ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien zu scheitern. "Ich hoffe auf Vernunft in letzter Minute und dass es ein Agreement gibt, was funktioniert für beide Seiten", sagte Källenius. "Wenn es zu keinem Agreement kommt, klar, dann geht das Geschäft weiter, aber es schadet uns finanziell." Für Daimler stehe mit Zöllen nach WTO-Regeln wie bereits angekündigt ein niedriger dreistelliger Millionenbetrag als Belastung ins Haus, wenn es nicht zu einem Abkommen kommen sollte.
Bisher hat Daimler keine Produktion in Großbritannien. Das würde sich auch bei einem Nichtzustandekommen eines Handelsabkommens nicht ändern. Daimler würde in einem solchen Fall kein Werk in dem Land aufmachen, "weil bei unseren Stückzahlen sich das nicht lohnen würde", sagte Källenius. "Dann muss man mit den WTO-Regeln leben."/men/nas/mis
Quelle: dpa-Afx