STUTTGART (dpa-AFX) - Im Streit um die Zukunft seines Stammwerks in Stuttgart-Untertürkheim wirft der Autobauer Daimler
Um Platz für den geplanten "Campus Mercedes-Benz Drive Systems" zu schaffen, will der Autobauer andere Teile der Produktion verlagern. Der Betriebsrat besteht aber darauf, dass für wegfallende Arbeit im Zuge des Umstiegs auf die Elektromobilität wie einst vereinbart eine Kompensation geschaffen wird. Ein Streitpunkt ist dabei die Fertigung von Kurbelwellen.
"Klar ist: Kommt die neue Kurbelwellenfertigung in vollem Umfang nach Untertürkheim, müssen wir für den Campus Mercedes-Benz Drive Systems alternative Szenarien prüfen", heißt es nun in dem Schreiben an die Mitarbeiter. "Denn eine Bündelung von Zukunftstechnologien ist dann aus Platzgründen in Untertürkheim nicht mehr möglich."
Eine Daimler-Sprecherin bestätigte, dass derzeit verschiedene Alternativen geprüft würden. Um wie geplant Zukunftstechnologien in Untertürkheim umzusetzen, müssten dort entsprechende Voraussetzungen zum Beispiel bei den Flächen geschaffen werden. Dazu gehöre auch, dass nicht am angestammten Portfolio festgehalten werden könne. Man strebe aber weiterhin eine konstruktive Lösung zusammen mit den Arbeitnehmervertretern an.
Der Streit um Untertürkheim schwelt schon seit Wochen. Im Zuge des Umbaus sollen dort nach Angaben des Betriebsrats mehrere Tausend Jobs wegfallen. In Bezug auf den Kurs des Unternehmens insgesamt wirft Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht dem Management vor, "absolut beratungsresistent" zu agieren./eni/DP/eas
Quelle: dpa-Afx