FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Zuspitzung der Corona-Krise hat den Euro
Die Regierungen in der Eurozone greifen zu immer härteren Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus. In Deutschland haben sich Bund und Länder Kreisen zufolge auf weitreichende Beschränkungen des öffentlichen Lebens geeinigt. Die Maßnahmen sollen demnach bereits am 2. November in Kraft treten und den ganzen restlichen Monat gelten. Auch die Franzosen müssen sich auf neue Einschränkungen einstellen. Staatschef Emmanuel Macron will am Mittwochabend neue Maßnahmen verkünden. Der Euro litt unter der Einwicklung, während als sicher geltende Währungen wie der Dollar und der Yen profitierten.
Die wirtschaftlichen Belastungen neuer Einschränkungen könnten hoch ausfallen. Es steige das Risiko einer zweiten Rezession in Deutschland deutlich, warnte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. Viele Unternehmen seien wegen des ersten Lockdowns im Frühjahr noch sehr geschwächt. "Man kann die Wirtschaft nicht wie eine Lampe ein- und abschalten, ohne dass es zu massiven Schäden kommt", mahnte Krämer.
Die Zuspitzung der Lage erhöht den Druck auf die EZB ihre Geldpolitik weiter zu lockern. Experten erwarten auf der Sitzung an diesem Donnerstag zwar noch keine neuen Schritte. Notenbankchefin Christine Lagarde dürfte jedoch die Bereitschaft für eine Ausweitung des in der Krise aufgelegten Anleihekaufprogramm PEPP signalisieren. Eine lockere Geldpolitik belastet tendenziell eine Währung.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90662 (0,90718) britische Pfund, 122,36 (123,74) japanische Yen und 1,0693 (1,0732) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1877 Dollar gehandelt. Das sind rund 30 Dollar weniger als am Vortag./jsl/jkr/he
Quelle: dpa-Afx