FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Eurokurs
Am Mittwoch vergangener Woche hatte der Euro noch den höchsten Stand seit April 2018 erklommen. Doch bereits am Folgetag setzte eine Gegenbewegung ein, die zuletzt vom deutlichen Renditeanstieg am US-Anleihemarkt befeuert wurde. Auslöser ist die Aussicht auf eine noch lockerere Finanzpolitik unter dem designierten Präsident Joe Biden. Dieser strebt ein weiteres billionenschweres Konjunkturpaket zur Bekämpfung der Corona-Krise an. Das treibt die Wachstums- und Inflationserwartungen, weshalb die Kapitalmarktzinsen steigen. Höhere Zinsen locken meist Investoren an und können einer Währung damit Auftrieb verleihen.
Die US-Währung profitierte auch von der trüberen Stimmung an den Aktienmärkten, wo die Anleger nach der jüngsten Rally wieder etwas vorsichtiger geworden sind. Der Dollar als weltweite Reservewährung wird von Anlegern in unsicheren Zeiten oft gesucht. Aktuell drücken sowohl die weiter wütende Corona-Pandemie als auch die politischen Spannungen in Washington auf die Stimmung. Nach der Erstürmung des Kapitols durch Anhänger von Donald Trump erhöhen die Demokraten im Kongress den Druck auf den abgewählten US-Präsidenten und leiten Schritte zu seiner Amtsenthebung ein.
Unter der allgemeinen Dollarstärke litten auch klassische Rohstoffwährungen wie die norwegische Krone. Hier wirkten sich die sinkenden Ölpreise zusätzlich negativ aus.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90235 (0,90128) britische Pfund, 126,76 (127,26) japanische Yen und 1,0838 (1,0827) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1847 Dollar gehandelt. Das waren etwa 2 Dollar weniger als am Vortag./la/bgf/he
Quelle: dpa-Afx