FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kursschwäche des Euro hat sich am Dienstag fortgesetzt. Nachdem sich die Gemeinschaftswährung im frühen Handel zunächst stabilisieren konnten, fiel sie im Mittagshandel bis auf 1,1729 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit vergangenen November. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,1784 Dollar festgesetzt.

"Prinzipiell bleibt der Euro unter Druck", erklärte Analystin You-Na Park-Heger von der Commerzbank. Sie verwies auf die angespannte Corona-Lage in der Eurozone. Während die Infektionszahlen in vielen Ländern des Währungsraums steigen, läuft die Impfkampagne nach wie vor schleppend. Dagegen wird in den USA das Impftempo weiter erhöht. Außerdem stärkte ein starker Anstieg der Renditen für US-Anleihen den Dollar.

Im weiteren Handelsverlauf richtet sich der Fokus stärker auf Konjunkturdaten aus der Eurozone. Nachdem am Morgen bekannt wurde, dass die Inflation in Spanien im März kräftig zulegte, warten Anleger am Nachmittag auf Preisdaten aus Deutschland. Es wird damit gerechnet, dass sich die Inflation auch in der größten Volkswirtschaft der Eurozone verstärkt hat. "Die Inflationszahlen dürften dem Euro kaum Unterstützung liefern", sagte die Commerzbank-Expertin.

Weiter auf Talfahrt ist die türkischen Lira. Für einen Dollar wurden gegen Mittag 8,42 Lira gezahlt. Im Vergleich zum Vortag bedeutet das einen Wertverlust von mehr als zwei Prozent. Außerdem hielt sich der Kurs nur noch knapp über dem Rekordtief vom vergangenen November. Damals wurden für einen Dollar 8,57 Lira gezahlt.

In der Nacht war bekannt geworden, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auch den stellvertretenden Notenbankpräsidenten Murat Cetinkaya entlassen hat. Vor gut einer Woche hatte Erdogan bereits den Notenbankchef gefeuert und damit starke Kursverluste bei der Lira ausgelöst./jkr/bgf/fba

Quelle: dpa-Afx