FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag frühe Gewinne nicht halten können. Gegen Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1590 US-Dollar, nachdem sie am Morgen über die Marke von 1,16 Dollar gestiegen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1579 Dollar festgesetzt.

Der Euro erhielt zwischenzeitlich Auftrieb durch einen schwächeren US-Dollar. Marktteilnehmer verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach das Rennen um die Spitze der US-Zentralbank Fed spannend werden könnte. Laut informierten Kreisen wurde die Notenbankerin Lael Brainard während eines Treffens im Weißen Haus zu der Personalie befragt.

Die Amtszeit von Fed-Chef Jerome Powell, der noch von der Trump-Regierung ernannt worden ist, läuft im Februar aus. Eine Wiederernennung ist möglich, aber nicht sicher. Brainard gilt einer lockeren Geldpolitik zugeneigt.

Konjunkturdaten aus Deutschland fielen durchwachsen aus. Während sich der Außenhandel im September schwach entwickelte, stiegen die ZEW-Konjunkturerwartungen im November überraschend an. Die aktuelle Lage bewerteten die befragten Finanzexperten dagegen ungünstiger. Das ZEW erklärte den Rückgang mit anhaltenden Lieferproblemen.

Am Nachmittag dürften die Anleger verstärkt auf Preisdaten aus den USA achten. Mit den Erzeugerpreisen steht eine wichtige Vorstufe zu den Verbraucherpreisen an, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Allerdings betrachtet die Fed die derzeit hohen Preissteigerungen als überwiegend durch die Corona-Pandemie bewirkte Sondereffekte./bgf/jsl/stk

Quelle: dpa-Afx