FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die am Nachmittag in den USA veröffentlichten Inflationsdaten gaben dem Markt keine neue Richtung. Der Anstieg der Verbraucherpreise hatte sich im Februar stärker als erwartet abgeschwächt. Die Inflationsrate fiel von 3,0 Prozent im Vormonat auf 2,8 Prozent. Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf 2,9 Prozent erwartet.
Dennoch dürfte die US-Notenbank laut Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, wenig Freude am Rückgang der Inflation haben. Die aggressive Zollpolitik der neuen US-Regierung sollte die Inflation in den kommenden Monaten wieder in die Höhe treiben. Hinweise hierfür lieferten jüngste Umfragen unter Verbrauchern. "Die von der Universität von Michigan monatlich unter Konsumenten ermittelten Inflationserwartungen sind regelrecht in die Höhe geschossen", sagte Gitzel.
Am Dienstag hatte eine Dollar-Schwäche dem Euro noch deutlichen Auftrieb verliehen. Der Kurs war zeitweise bis auf 1,0947 Dollar gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit vergangenem Oktober, bevor eine Gegenbewegung einsetzte. Die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump belastete den Dollar.
Die Unsicherheit bleibt. So sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten generellen Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte in Kraft getreten. Trump stellte weitere Zölle in Aussicht. Die EU hat eine entschiedene Reaktion angekündigt. Es sollen in einem ersten Schritt von April an wieder EU-Extrazölle auf die Einfuhr von US-Produkten wie Bourbon-Whiskey, Jeans, Motorräder, Boote und Erdnussbutter fällig werden. Weitere Maßnahmen sind dann nach Abstimmung mit den EU-Mitgliedstaaten für Mitte April geplant.
Die Hoffnung auf einen Waffenstillstand in der Ukraine sorgte nicht für deutliche Kursausschläge am Devisenmarkt. Nach dem grundsätzlichen Ja der Ukraine zu einer 30-tägigen Feuerpause im Krieg mit Russland richten sich die Erwartungen nun an Moskau.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84078 (0,84374) britische Pfund, 162,23 (161,52) japanische Yen und 0,9619 (0,9608) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold kostete am Nachmittag in London 2.928 Dollar. Das waren etwa 12 Dollar mehr als am Vortag./jsl/zb
Quelle: dpa-Afx