NEW YORK (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat im US-Handel am Freitag anfängliche Gewinne eingebüßt. Nachdem die Gemeinschaftswährung im europäischen Geschäft noch bei 1,1975 US-Dollar ein Tageshoch erreicht hatte, geriet sie zuletzt wieder stärker unter Druck und notierte bei 1,1934 Dollar.

Börsianer verwiesen als Belastung auf den US-Anleihemarkt, wo die Renditen mit der Aussicht auf eine anziehende Wirtschaft in den USA kräftig gestiegen waren. Dies habe auch positiv auf den Dollar ausgestrahlt und so im Gegenzug den Euro belastet. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1950 (Donnerstag: 1,1936) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8368 (0,8378) Euro.

Am US-Anleihemarkt bewegten die im Ringen um groß angelegte Investitionen in die amerikanische Infrastruktur erzielten Fortschritte zuletzt immer stärker die Kurse. US-Präsident Joe Biden hatte zuvor eine Einigung mit einer kleinen Gruppe von demokratischen und republikanischen Senatoren auf ein Paket für Investitionen in Straßen, Brücken, Verkehrs- und Energienetze verkündet.

Unklar ist zwar, ob es am Ende im US-Kongress genug Stimmen gibt, um das Paket zu verabschieden. Biden äußerte sich dennoch zuversichtlich, und auch die Anleger werteten den Schritt als Zeichen dafür, dass die Konjunktur in den USA durch die Infrastrukturpläne angekurbelt werden dürfte. Die damit verbundene Aussicht auf eine höhere Inflation trieb die Renditen am Anleihemarkt in die Höhe, und die US-Währung profitierte von der Hoffnung auf Zuflüsse in den Dollarraum.

Zuvor hatte der Dollar noch unter enttäuschenden US-Konjunkturdaten gelitten. Im Mai hatten die Konsumausgaben der privaten Haushalte in den USA stagniert. Analysten waren hingegen im Mittel von einem Zuwachs um 0,4 Prozent ausgegangen./la/he

Quelle: dpa-Afx