FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstag etwas von anfänglichen Verlusten erholt. Am frühen Morgen war der Kurs noch auf den tiefsten Stand seit neun Monaten gefallen. Im Nachmittagshandel wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,1695 US-Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1696 (Mittwoch: 1,1723) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8550 (0,8530) Euro.

Tendenziell bleibt der Euro jedoch unter Druck. Der Dollar legte hingegen im Verhältnis zu vielen wichtigen Währungen zu. "Der Markt ist aufgrund der weltweiten Delta-Welle beunruhigt", beschrieb Devisenexpertin Antje Praefcke von der Commerzbank die Stimmung unter den Anlegern. Ihrer Einschätzung nach profitiert der Dollar als Weltleitwährung von der erhöhten Unsicherheit.

Hinzu kommen Äußerungen von Ökonomen, die das am Mittwochabend veröffentlichte Protokoll der vergangenen Zinssitzung der US-Notenbank Fed dahingehend deuten, dass eine Mehrzahl der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Fed noch in diesem Jahr eine Reduzierung der Anleihekäufe anstrebt. Bestärkt wurde diese Sicht durch robuste Daten vom US-Arbeitsmarkt. So ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gefallen. Die US-Notenbank berücksichtigt den Arbeitsmarkt sehr stark bei ihrer Geldpolitik. Eine weniger lockere Geldpolitik würde den Dollar für Anleger attraktiver machen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85523 (0,85183) britische Pfund, 128,21 (128,67) japanische Yen und 1,0723 (1,0726) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1780 Dollar gehandelt. Das war sieben Dollar weniger als am Vortag./jsl/bek/stw

Quelle: dpa-Afx