FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Donnerstagmittag etwas von seinen Kursverlusten vom Vorabend erholt. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung 1,1715 US-Dollar. Sie lag damit etwas höher als im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1729 Dollar festgesetzt.

Der Euro profitierte von der freundlichen Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus der Eurozone belasteten den Euro nicht. So haben die von Markit erhobenen Einkaufsmanagerindizes sowohl für die Industrie als auch für den Dienstleistungssektor im September stärker als erwartet nachgegeben.

"Die für dieses Jahr prognostizierten kräftigen Wachstumsraten sind bereits Geschichte", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Die Wirtschaft erholt sich nach dem Corona-Schock zwar, aber weit weniger stark als ursprünglich prognostiziert wurde."

Belastet wurde der Euro am Vorabend durch den aufwertenden Dollar. Die US-Währung profitierte von der Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed. Die Zentralbank signalisierte, womöglich bereits zur nächsten Zinssitzung Anfang November mit der Rückführung ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe zu beginnen. Hintergrund sind die solide Erholung der Konjunktur von dem Corona-Einbruch und die hohe Inflation. Darüber hinaus ließ die Fed durchblicken, ihren Leitzins möglicherweise früher und rascher anzuheben als bisher gedacht.

Unterdessen hat die norwegische Notenbank ihren Leitzins erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie angehoben. Der Leitzins wurde von null auf 0,25 Prozent erhöht. Zudem stellte die Norges Bank weitere Anhebungen in Aussicht. Die Kurse der norwegischen Korne legte zu anderen wichtigen Währungen zu./jsl/bgf/stk

Quelle: dpa-Afx