FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Zur Euro-Schwäche dürfte beigetragen haben, dass sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem Zeitungsinterview zurückhaltend zur weiteren konjunkturellen Entwicklung geäußert hat. Es sei noch kein stabiler Konjunkturaufschwung in der Eurozone zu erkennen, eine nachhaltige Erholung sei noch nicht erreicht, erklärte die Französin. Dies deutet darauf hin, dass die EZB noch nicht an eine Straffung ihrer extrem lockeren Geldpolitik denkt.
Daran dürften auch neue Preisdaten aus der Eurozone wenig ändern. Nach Angaben des Statistikamts Eurostat sind die Erzeugerpreise im Mai zum Vorjahresmonat mit Rekordtempo um fast zehn Prozent gestiegen. Hintergrund sind vor allem Engpässe und Lieferprobleme im internationalen Warenhandel. Die EZB hält den Preisauftrieb jedoch für ein vorübergehendes Phänomen.
Arbeitsmarktdaten aus den USA sendeten kein einheitliches Signal. Zwar stieg die Beschäftigung im Berichtsmonat Juni deutlich an. Allerdings erhöhte sich auch die Arbeitslosigkeit. US-Experte Christoph Balz von der Commerzbank bewertete die Zahlen als durchwachsen: So sei die Beschäftigung so stark gestiegen wie seit August 2020 nicht mehr. Allerdings fehlten der Wirtschaft verglichen mit Februar 2020, dem Monat vor der ersten Corona-Welle, immer noch 6,8 Millionen Stellen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86003 (0,86033) britische Pfund, 131,74 (132,42) japanische Yen und 1,0945 (1,0985) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1784 Dollar gehandelt. Das waren etwa acht Dollar mehr als am Vortag./bgf/men
Quelle: dpa-Afx