FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat sich am Mittwoch deutlich von seinem dreimonatigen Tiefststand zum US-Dollar erholt. Zunächst fiel die Gemeinschaftswährung in der Nacht auf Mittwoch auf 1,1772 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang April. Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Kurs jedoch und notierte zuletzt bei 1,1825 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1812 (Dienstag: 1,1844) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8466 (0,8443) Euro.

Wurde der Euro im frühen Handel noch durch einen steigenden US-Dollar belastet, kehrte sich das Bild im Laufe des Tages um. Ausschlaggebend waren Bemerkungen aus den Reihen der US-Notenbank Federal Reserve. Fed-Chef Jerome Powell bescheinigte der Wirtschaft zwar Fortschritte nach dem schweren Corona-Einbruch. Bis zu einer ausreichenden Erholung sei der Weg aber noch weit. Es werde daher noch eine Weile dauern, bis über eine Reduzierung der geldpolitischen Unterstützung nachgedacht werden könne.

Der Dollar wurde durch die Bemerkungen Powells belastet. Spekulationen über die US-Geldpolitik gehören zu den Hauptthemen an den Finanzmärkten. Zurzeit geht es vor allem darum, wann die Fed ihre Wertpapierkäufe zur Stützung der Wirtschaft etwas zurückfahren wird. Viele Fachleute rechnen damit um die Jahreswende herum.

Deutlich weiter als die US-Notenbank ist die Zentralbank Neuseelands. Sie verkündete in der Nacht auf Mittwoch überraschend das Ende ihrer Wertpapierkäufe. An den Märkten wird jetzt sogar eine erste Zinsanhebung seit Ausbruch der Corona-Pandemie noch in diesem Jahr für möglich gehalten. Die kanadische Zentralbank schlug am Nachmittag in eine ähnliche Kerbe. Sie beschloss eine Reduzierung ihrer Wertpapierkäufe.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85158 (0,85518) britische Pfund, 130,30 (130,55) japanische Yen und 1,0840 (1,0857) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1819 Dollar gehandelt. Das waren etwa 12 Dollar mehr als am Vortag./bgf/jsl/men

Quelle: dpa-Afx