FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Freitag etwas nachgegeben. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung
Mit Blick auf die Verhandlungen über einen Handelsvertrag zwischen der Europäischen Union (EU) und Großbritannien ist die Skepsis wieder etwas gewachsen. Offenbar sind die Differenzen beim Thema Fischerei weiterhin groß. Nach einem Telefonat mit EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen teilte der britische Premier Boris Johnson am Donnerstagabend mit, ein Scheitern sei nun "sehr wahrscheinlich", sollte die EU ihre Position nicht wesentlich ändern. Aus Sicht des EU-Unterhändlers Michel Barnier bleiben nur noch "einige Stunden", wenn ein Brexit-Handelspakt noch rechtzeitig zum 1. Januar in Kraft treten soll.
Die Entwicklung belastete nicht nur den Euro. Das britische Pfund gab zu allen wichtigen Währungen nach. Großbritannien würde laut Ökonomen noch stärker als die EU unter einem ungeregelten Austritt leiden. An den vergangenen Tagen hatte das Pfund angesichts einer vorübergehend gewachsenen Zuversicht zugelegt.
Robuste Konjunkturdaten aus Deutschland bewegten den Euro kaum. Mit dem Ifo-Geschäftsklima hat sich Deutschlands wichtigster Konjunkturindikator im Dezember trotz der verschärften Corona-Beschränkungen überraschend aufgehellt. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten für das nächste halbe Jahr wurden durch die befragten Unternehmen besser bewertet.
Aufmerksamkeit zog die japanische Zentralbank auf sich, die ihre Geldpolitik nach ihrer Zinssitzung zwar unverändert beließ. Sie kündigte aber eine Überprüfung ihrer geldpolitischen Strategie bis März an. Die vorherige Überprüfung aus dem Jahr 2016 hatte die bis heute gültige Zinskurvensteuerung erbracht, mit der die Notenbank die Kapitalmarktzinsen unter Kontrolle hält. Andere große Zentralbanken haben sich dieser Strategie zumindest angenähert. Der japanische Yen gab gegenüber dem Dollar nach./jsl/bgf/jha/
Quelle: dpa-Afx