FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag erneut gefallen. Am Vormittag fiel der Euro mit 1,1352 Dollar auf den tiefsten Stand seit Juli 2020. Im Mittagshandel kostete die Gemeinschaftswährung mit 1,1371 Dollar kaum mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag noch deutlich höher auf 1,1444 Dollar festgesetzt.

Der Euro wird aktuell von mehreren Seiten unter Druck gesetzt. Zum einen lasten auf der Gemeinschaftswährung die Unterschiede in der Geldpolitik der EZB und der US-Notenbank Fed. Während die Federal Reserve damit beginnt, ihre extrem lockere Ausrichtung etwas abzuschwächen, lässt die EZB noch keine solche Neigung erkennen. Hinzu kommen solide Konjunkturdaten aus den USA und die angespannte Corona-Lage in Europa.

Zugelegt hat unterdessen das britische Pfund. Beobachter verwiesen auf solide Zahlen vom britischen Arbeitsmarkt. Das Analysehaus Capital Economics kommentierte, die solide Entwicklung auch nach dem Ende des Corona-Hilfsprogramms der Regierung (Furlough Scheme) deute auf einen anhaltend engen Arbeitsmarkt mit wenig freien Arbeitskräften und vielen offenen Stellen hin. Eine erste Zinsanhebung der Bank of England in der Corona-Krise bleibe damit auf dem Tisch.

Am Nachmittag stehen in den USA noch eine Reihe von Konjunkturdaten an. So werden unter anderem Umsatzdaten vom US-Einzelhandel erwartet. Sie geben Auskunft über die Stärke des privaten Konsums, der für die Wirtschaft der USA eine besonders große Rolle spielt. Beachtet werden dürften auch Zahlen zur Industrieproduktion. Die Industrie leidet auch in den USA unter Lieferengpässen./jsl/bgf/jha/

Quelle: dpa-Afx