FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Dienstag erneut unter Druck geraten. Am Nachmittag fiel der Euro mit 1,1330 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Juli 2020. Zuletzt kostete er mit 1,1344 Dollar nur geringfügig mehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1368 (Montag: 1,1444) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8797 (0,8738) Euro.

Robuste US-Konjunkturdaten beflügelten den Dollar und brachten den Euro unter Druck. Der US-Einzelhandel hatte seine Umsätze im Oktober deutlicher ausgeweitet als erwartet. "Der Verbraucher bleibt somit eindeutig eine robuste Stützsäule für die Ökonomie in Nordamerika", kommentierte Tobias Basse, Volkswirt bei NordLB.

Zudem hat sich die US-Industrie im Oktober von den Folgen des schweren Hurrikans Ida erholt. Nach einem Rückgang der Gesamtproduktion um 1,3 Prozent im September stieg die Herstellung im Oktober um 1,6 Prozent. Unterdessen signalisieren die US-Einfuhrpreise einen anhaltend hohen Preisdruck im Oktober.

Dies dürfte die US-Notenbank (Fed) darin bestärken ihren vorsichtigen Ausstieg aus ihrer lockeren Geldpolitik fortzusetzen. Die EZB wartet hingegen noch ab. Diese mach den Dollar für Anleger attraktiver. Hinzu kommt die angespannte Corona-Lage in Europa, die auf der wirtschaftlichen Erholung im Winter lasten dürfte.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84533 (0,85165) britische Pfund, 129,89 (130,32) japanische Yen und 1,0528 (1,0533) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1861 Dollar gehandelt. Das war ein Dollar weniger als am Vortag./jsl/la/he

Quelle: dpa-Afx