FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro gerät derzeit von mehreren Seiten unter Druck. Zum einen lastet auf der Gemeinschaftswährung die Geldpolitik: Während die US-Notenbank Fed ihre Ausrichtung etwas weniger locker gestaltet, gibt die EZB noch keine Signale für ein Ende der sehr expansiven Politik. Dies lässt die Kapitalmarktzinsen in den USA steigen, was den Dollar beflügelt und den Euro im Gegenzug unter Druck setzt.
Hinzu kommt die deutlich angespannte Corona-Lage in Europa. Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung trüben sich daher wieder ein. Dagegen zeigt sich die US-Konjunktur bisher robust, auch wenn dort die Infektionszahlen wieder zu steigen beginnen. Zu Beginn der Corona-Pandemie war der US-Dollar erheblich unter Druck geraten, hatte im Verlauf der Krise jedoch von seinem Status als weltweite Reservewährung profitieren können. Zuletzt wurde er vor allem durch die Geldpolitik beflügelt.
Relativ unbeeindruckt von neuen Inflationsdaten zeigte sich das britische Pfund. Obwohl die Teuerung im Vereinigten Königreich im Oktober auf ein Zehnjahreshoch gestiegen ist, legte das Pfund nur kurzzeitig zu. Analysten halten eine geldpolitische Reaktion der Bank of England nun für wahrscheinlicher. Eine erste Zinsanhebung in der Corona-Pandemie könnte auf der nächsten Zinssitzung im Dezember erfolgten, erwartet Paul Dales, Chefökonomn für Großbritannien vom Analysehaus Capital Economics./bgf/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx