FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag an die Marke von 1,17 US-Dollar gesunken. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1709 Dollar. Im frühen Handel hatte sie noch knapp einen halben Cent höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1719 (Donnerstag: 1,1715) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8533 (0,8536) Euro.

Belastet wurde die Gemeinschaftswährung auch durch schwache Konjunkturdaten aus Deutschland. Das Ifo-Geschäftkslima fiel im September zum dritten Mal in Folge, was Experten für gewöhnlich als konjunkturellen Wendepunkt deuten. Der Rückgang war stärker als erwartet. Bankvolkswirte interpretierten das Ergebnis überwiegend als Hinweis auf eine konjunkturelle Abschwächung.

Die Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten bremsten die deutsche Konjunktur, erklärte Ifo-Präsident Clemens Fuest. "Die Industrie erlebt eine Flaschenhals-Rezession", sagte er mit Blick auf die Lieferengpässe, die zum überwiegenden Teil eine Folge der Corona-Pandemie sind.

Bei einer schwächeren Wirtschaftsentwicklung dürfte auch eine geldpolitische Wende durch die EZB in noch weitere Ferne rücken. Die US-Notenbank Fed will hingegen bald damit beginnen, ihre milliardenschweren Wertpapierkäufe zur Stützung der Konjunktur zu drosseln. Auch eine Zinserhöhung wurde für das nächste Jahr in Aussicht gestellt. Die sich ankündigende geldpolitische Wende in den USA macht den Dollar für Anleger im Vergleich zum Euro attraktiver.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85703 (0,85495) britische Pfund, 129,49 (128,88) japanische Yen und 1,0830 (1,0831) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1747 Dollar gehandelt. Das waren rund fünf Dollar mehr./jsl/bek/jha/

Quelle: dpa-Afx