FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Am Montag tendierte der Dollar zu vielen Währungen stärker und setzte damit auch den Euro etwas unter Druck. Die amerikanische Währung bleibt gefragt, weil die Unsicherheit an den Finanzmärkten hoch ist. Dazu tragen steigende Corona-Neuinfektionen in Europa und die sich hinziehenden Verhandlungen über ein US-Konjunkturpaket bei. Der Dollar gilt als weltweite Reservewährung, die in ungewissen Zeiten gesucht wird.
Die türkische Lira sank vor diesem Hintergrund auf einen erneuten Tiefstand zum Dollar, zuletzt mussten mehr als acht Lira für einen Dollar berappt werden. Die Türkei leidet laut VP-Bank Chefökonom Thomas Gitzel unter einem hohen Stand an Fremdwährungskrediten, daher werde die Währungsschwäche zu einem akuten Problem. Hierbei sei besonders der Privatsektor von der Überschuldung betroffen.
Von einer daher erwarteten Zinserhöhung hatte die türkische Notenbank jedoch in der vergangenen Woche bereits abgesehen. Gitzel ist daher der Ansicht, dass die Situation in der Türkei "in Anbetracht einer nur dürftigen Ausstattung mit Devisenreserven von rund 7 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt" zunehmend prekär ist.
Am Montag blicken die Anleger zudem auf das Ifo-Geschäftsklima. Das Münchner Ifo-Institut wird die Ergebnisse seiner monatlichen Unternehmensumfrage am Vormittag bekanntgeben. Es wird mit einer leichten Stimmungseintrübung gerechnet./ssc/jsl/stk
Quelle: dpa-Afx