NEW YORK (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag keine klare Richtung gefunden und zuletzt nur noch moderate Kursgewinne verzeichnet. Nachdem die Gemeinschaftswährung im europäischen Geschäft zunächst sukzessive zugelegt und den höchsten Stand seit Anfang August markiert hatte, ließ der Schwung im weiteren Handelsverlauf deutlich nach.

Im Tageshoch war der Euro bis auf 1,1845 US-Dollar geklettert, im US-Handel waren es zuletzt nur noch 1,1813 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1834 (Montag: 1,1801) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8450 (0,8474) Euro.

Der Euro hatte zunächst von einer allgemeinen Schwäche des Dollar profitiert. Belastet wurde die als sichere Alternative geltende US-Währung durch die anfangs gute Stimmung an den Finanzmärkten, die aber nicht anhielt. Der Dollar wurde durch den anschließenden Stimmungswandel gestützt, obwohl Konjunkturdaten aus den USA überwiegend enttäuschten.

Unterstützung erhielt der Euro zum anderen durch Äußerungen aus den Reihen der EZB. Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann forderte in einem Interview eine Debatte über die milliardenschweren Wertpapierkäufe der Notenbank. Es geht ihm um das in der Corona-Krise eingerichtete Kaufprogramm Pepp. Holzmann argumentiert über die konjunkturelle Erholung im Euroraum, die die geldpolitische Unterstützung ein Stück weit überflüssig erscheinen lasse.

Im Hinterkopf dürfte Holzmann auch die Inflationsentwicklung in der Eurozone haben. Nach Daten des Statistkamts Eurostat ist die Teuerung im August auf den höchsten Stand seit fast zehn Jahren gestiegen. Mit 3,0 Prozent lag sie deutlich höher als im Vormonat. Die EZB will auf den erhöhten Preisauftrieb bisher nicht reagieren, weil sie ihn als vorübergehende Entwicklung ansieht./la/mis

Quelle: dpa-Afx