FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Der Euro gerät derzeit von mehreren Seiten unter Druck. Zum einen lastet auf der Gemeinschaftswährung die Geldpolitik: Während die US-Notenbank Fed ihre Ausrichtung etwas weniger locker gestaltet, gibt die EZB noch keine Signale für ein Ende der sehr expansiven Politik. Hinzu kommt die deutlich angespannte Corona-Lage in Europa. Die Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung trüben sich daher wieder ein.
Relativ unbeeindruckt von neuen Inflationsdaten zeigte sich das britische Pfund. Obwohl die Teuerung im Vereinigten Königreich im Oktober auf ein Zehnjahreshoch gestiegen ist, legte das Pfund nur kurzzeitig zu. Analysten halten eine geldpolitische Reaktion der Bank of England nun für wahrscheinlicher. Eine erste Zinsanhebung in der Corona-Pandemie könnte auf der nächsten Zinssitzung im Dezember erfolgten, erwartet Paul Dales, Chefökonomn für Großbritannien vom Analysehaus Capital Economics.
Unter starkem Druck steht nach wie vor die türkische Lira. Zu Dollar und Euro fiel die Währung abermals auf Rekordtiefstände. Für einen Dollar müssen mittlerweile rund 10,5 Lira gezahlt werden, für einen Euro sind fast 12 Lira fällig. Die hohe Inflation von annähernd 20 Prozent in Verbindung mit starken Zinssenkungen der türkischen Notenbank lasten auf der Devise. Zusätzlicher Druck kam am Mittwoch von Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan, der sich erneut als Gegner hoher Zinsen gab. Dabei gelten Zinsanhebungen unter Ökonomen als bewährtes Mittel gegen eine ausufernde Inflation./bgf/jsl/jha/
Quelle: dpa-Afx