FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Donnerstag an seine schwache Tendenz der vergangenen Wochen angeknüpft und ist weiter gefallen. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1786 US-Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor gut vier Monaten. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1802 (Mittwoch: 1,1825) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8473 (0,8456) Euro.

Schon seit einiger Zeit wird der Euro durch den aufwertenden Dollar belastet. Waren es zunächst steigende Wachstumserwartungen in den USA, die den Dollar antrieben, kam zuletzt die trübere Marktstimmung hinzu. Der Dollar gilt als eine Art Reservewährung, die in schwächeren Aktienmarktphasen angesteuert wird.

Der Euro wird seinerseits durch die schleppend verlaufende Impfkampagne in weiten Teilen Kontinentaleuropas belastet. In den USA, Großbritannien und erst recht in Israel sind aktuell weit mehr Menschen gegen das Corona-Virus geimpft als in Deutschland und anderen Euroländern. Dadurch verzögere sich die erwartete Konjunkturerholung, hieß es beim Analysehaus Capital Economics.

Neue Konjunkturdaten gaben dem Dollar zusätzlichen Auftrieb. Nicht nur haben in der vergangenen Woche so wenig Amerikaner erstmalig Arbeitslosenhilfe beantragt wie seit etwa einem Jahr nicht mehr. Auch ist die US-Wirtschaft im Schlussquartal 2020 etwas stärker gewachsen als bisher bekannt. Im Gegensatz dazu ist die Wirtschaft der Eurozone im selben Quartal geschrumpft.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86068 (0,86250) britische Pfund, 128,75 (128,60) japanische Yen und 1,1045 (1,1068) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1731 Dollar gehandelt. Das waren drei Dollar weniger als am Vortag./bgf/he

Quelle: dpa-Afx