FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag zwischenzeitliche Kursgewinne abgegeben und ist unter 1,19 US-Dollar gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung sank am Nachmittag auf ein Tagestief von 1,1886 Dollar. Am Mittag war er noch bis 1,1952 Dollar gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1926 (Montag: 1,1920) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8385 (0,8389) Euro.

Der Devisenmarkt wird durch eine hohe Unsicherheit belastet. Die Aussetzung der Astrazeneca-Impfungen in Deutschland und anderen wichtigen Ländern der Eurozone belastete laut Händlern die Gemeinschaftswährung. "Die ohnehin schleppende europäische Impfkampagne bekommt jetzt noch einen weiteren Dämpfer", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Das Risiko wächst, dass die beschlossenen Lockerungen schon bald wieder zurückgenommen werden müssen." Die wirtschaftliche Erholung würde sich so weiter verzögern.

Robuste Konjunkturdaten aus Deutschland hatten den Euro am Vormittag nur vorübergehend gestützt. Das Stimmungsbarometer des Mannheimer Forschungsinstituts ZEW hat sich im März überraschend deutlich aufgehellt. "Die Finanzmarktexpertinnen und Finanzmarktexperten gehen von einer breit angelegten Erholung der deutschen Wirtschaft aus", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. "Sie rechnen damit, dass bis Herbst mindestens 70 Prozent der deutschen Bevölkerung ein Impfangebot erhalten werden." Die Befragung reflektiert allerdings noch nicht die Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Astrazeneca-Mittel. Daher geriet der Euro rasch wieder unter Druck.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85945 (0,85670) britische Pfund, 129,88 (130,17) japanische Yen und 1,1033 (1,1084) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1733 Dollar gehandelt. Das waren ein Dollar mehr als am Vortag. /jsl/la/fba

Quelle: dpa-Afx