FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Die Tumulte am Sitz des US-Parlaments in Washington haben am Devisenmarkt keine starken Reaktionen hervorgerufen. Nach Einschätzung der Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank sind die Ereignisse für viele Anleger "nicht unbedingt überraschend" angesichts der Stimmungsmache im Anschluss an die Präsidentschaftswahl im November. "Entsprechend werden die chaotischen Zustände in Washington vom Devisenmarkt zwar als schockierend angesehen, aber letztendlich als nichts weiter als eine vorübergehende Ablenkung gewertet", sagte Reichelt.
Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, so dass der Euro seinen Höhenflug vorerst nicht weiter fortsetzen konnte. Zuletzt war das Marktgeschehen von einer breitangelegten Dollar-Schwäche geprägt gewesen. Unter anderem hatte die Aussicht auf eine steigende Inflation in den USA die amerikanische Währung belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen.
Gestützt wurde der Dollar am Nachmittag auch durch die vergleichsweise robuste US-Wirtschaft. So hat sich die Stimmung der US-Dienstleister trotz der Corona-Pandemie überraschend aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management (ISM) stieg deutlich und signalisiert ein robustes Wachstum des Sektors. Zudem gingen auch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend etwas zurück. Am Freitag wird dann der monatliche Arbeitsmarktbericht der US-Regierung veröffentlicht.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90190 (0,90635) britische Pfund, 127,13 (127,03) japanische Yen und 1,0833 (1,0821) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold (31,1 Gramm) wurde am Nachmittag in London mit 1912 Dollar gehandelt. Das waren etwa sechs Dollar weniger als am Vortag./jsl/jkr/he
Quelle: dpa-Afx