FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Mittwoch nach deutlich gestiegenen US-Verbraucherpreisen nachgegeben. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1536 US-Dollar. In der Nacht hatte sie knapp unter 1,16 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1558 (Dienstag: 1,1577) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8652 (0,8638) Euro.

Die Inflationsrate in den USA stieg im Oktober auf den höchsten Stand seit dem Jahr 1990. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,2 Prozent. Analysten hatten im Schnitt nur mit einer Beschleunigung auf 5,9 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte die Rate 5,4 Prozent betragen.

Die Inflation entfernt sich damit noch mehr vom mittelfristigen Zielwert der US-Notenbank Fed, der zwei Prozent beträgt. "Angesichts dieser Zahlen wird es für die US-Notenbank immer schwieriger, die Beschleunigung der Inflation allein auf Sonder- und Nachholeffekte zurückzuführen", kommentierte Dirk Chlench, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. "Die Fed dürfte sich spätestens Ende nächsten Jahres gezwungen sehen, ihre zögerliche Haltung aufzugeben und eine Leitzinswende einzuleiten." Ein entschlosseneres Handeln der Fed würde tendenziell den Dollar stützen, schließlich wird in der Eurozone auf absehbare Zeit keine Abkehr von der sehr lockeren Geldpolitik erwartet.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85548 (0,85380) britische Pfund, 130,90 (130,90) japanische Yen und 1,0555 (1,0592) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1858 Dollar gehandelt. Das waren 26 Dollar mehr als am Vortag./jsl/mis

Quelle: dpa-Afx