FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro
Gestützt wurde der Dollar durch stärker als erwartet gestiegene Verbraucherpreise aus den USA. Die Verbraucherpreise sind dort um 5,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Das war mehr als von Volkswirten erwartet und ist die höchste Inflationsrate seit August 2008. Sie liegt damit deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank Fed von zwei Prozent. Der Druck auf die Fed könnte so wachsen, dass sie aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik aussteigen muss. Die Fed hatte den Anstieg bisher immer mit Sonderfaktoren erklärt, die auch mit der Aufhebung von Corona-Beschränkungen zusammenhängen.
"Die Wirtschaft läuft rund und von Deflationsrisiken kann derzeit nicht die Rede sein", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt von der VP Bank. "Die Fed wird deshalb schon bald einen konkreten Fahrplan zum Ausstieg aus den Wertpapierkäufen vorlegen." Eine weniger lockere Geldpolitik in den USA würde den Dollar stützen. In der Eurozone hingegen dürfte die EZB ihre lockere Geldpolitik noch lange fortsetzen.
"Wichtiger noch als die Inflationszahlen dürfte aus Marktsicht die Rede von Notenbankchef Jerome Powell vor dem Kongress am Mittwoch und am Donnerstag sein", sagte You-Na Park-Heger, Devisenexpertin bei der Commerzbank. Bedeutender als die Daten sei die Frage, wie die Fed darauf reagiere.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85518 (0,85570) britische Pfund, 130,55 (130,55) japanische Yen und 1,0857 (1,0852) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1812 Dollar gehandelt. Das waren knapp 6 Dollar mehr als am Vortag./jsl/bek/men
Quelle: dpa-Afx