FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Freitag spürbar durch verschärfte Corona-Ängste belastet worden. Am Nachmittag kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1314 US-Dollar. Zeitweise war sie sogar unter 1,13 Dollar gefallen. Im Morgen hatte der Euro noch merklich höher notiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1271 (Donnerstag: 1,1345) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8872 (0,8815) Euro.

Belastet wurde der Euro durch die verschärfte Corona-Lage in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Österreich geht ab Montag erneut in den Lockdown. Der deutsche Bundesrat stimmte verschärften Corona-Regeln zu, während der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn einen Lockdown in Deutschland nicht ausschloss.

"Vor dem Hintergrund der sich wieder zuspitzenden Corona-Lage nehmen insbesondere im Dienstleistungssektor die Konjunkturrisiken wieder zu", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank. Die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone dürften also weiter nach unten revidiert werden.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte unterdessen die trotz erhöhter Inflation weiterhin extrem lockere Ausrichtung der Notenbank. Eine erste Zinsanhebung in der Corona-Pandemie dürfte damit noch eine ganze Zeit lang auf sich warten lassen. Diese Aussicht lastet schon seit einiger Zeit auf dem Eurokurs.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83928 (0,84173) britische Pfund, 128,22 (129,58) japanische Yen und 1,0462 (1,0511) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1862 Dollar gehandelt. Das waren drei Dollar mehr als am Vortag./jsl/la/he

Quelle: dpa-Afx